In der Mal-Kunsttherapie können wir uns selbst auf die Spur kommen. Die verschiedenen Sinne werden durch das Fühlen der Farben auf der Hand, durch die Bewegung beim Malen, das Riechen der Farbe und durch das Visuelle aufgenommen und kommen zu einem rundum Paket der Wahrnehmung, Veränderung und Entfaltung. Durch das Malen lernen wir uns besser kennen und öffnen einen neuen Weg zu unseren Ressourcen / Qualitäten und aktivieren und fördern unsere Selbstheilungskräfte.
Mal-Kunsttherapie ist eine Therapieform mit künstlerischen Mitteln. Das Werk ist das sogenannte „Dritte“.
Mal-Kunsttherapie ist immer aktiv. Klienten setzen sich mit ihrem Handeln ins Bild und können so neue Erfahrungen machen. Der Fokus liegt auf dem Hier und Jetzt. Therapie-Inhalte werden unmittelbar bearbeitet. Über das Probehandeln am Bild geschieht Veränderung. Die aktive Begleitung des Malprozesses und des Klienten in der „Arbeit am Bild“ ist von zentraler Bedeutung. Über die Weiterarbeit an den Bildprozessen können wiederkehrende Themen der Klienten erkannt und malend bearbeitet werden. Durch diesen Prozess werden Erfahrungen bewusst und lassen sich auf den Alltag übertragen. In der humanistischen Mal und Kunsttherapie verbindet sich das humanistische Menschenbild und das Konzept der humanistischen Psychologie nach Carl Rogers, mit dem methodischen Ansatz der Mal und Kunsttherapie.
Das Humanistische Menschenbild. Als Maltherapeutin arbeite ich mit der inneren Haltung der Humanistischen Psychologie nach C. Rogers. Zentral ist die bedingungslose Akzeptanz, Wertschätzung, Empathie und Echtheit dem Klienten gegenüber und der Überzeugung, das jedem von uns die Selbstentfaltung, die innewohnende Heilungskräfte aktiviert und gefördert werden kann.
Was passiert im Gehirn beim malen? Unser Gehirn ist plastisch. Das heisst, unsere Erinnerungen bleiben nicht stabil, sie werden ununterbrochen durch neue Eindrücke überschrieben. Die Methode der Humanistischen Kunsttherapie beeinflusst das Gehirn durch gemalte Bilder, damit es sich beruhigen und neues, konstruktives Verhalten aufbauen kann. Erinnerungen werden durch unsere verschiedenen Sinne geprägt. Sehen, Hören, Tasten, Schmecken und Riechen bilden zusammen das, was uns ausmacht. Die visuelle Prägung ist die stärkste.
Erinnerungen sind Bilder. In beiden Methoden, der Personenorientierten Maltherapie und in der Lösungsorientierten Maltherapie wird auf eine strukturierte Art ein neues, berührendes Bild geschaffen, das die verstörenden inneren Bilder im Gehirn bleibend deaktiviert.